Syrische Grenze

Ich weiß gar nicht, wie viel und was die Medien in Deutschland berichten, aber hier in Nes Ammim ist man manchmal etwas abgeschottet. Ich versuche mich auf dem Laufenden zu halten, was mir nicht immer ganz leicht fällt, da es Zeit und Konzentration beansprucht und da man gerade hier auch sehr auf die Quellen achten muss, gerade bei Internet- recherchen.  

Wenn ich mir die Karte von Israel anschaue, ist mein erster Gedanke meist: oh ist das Land klein, und mein zweiter: Nes Ammim liegt ganz schön weit im Norden. Der Norden Israels also Galiläa grenzt an den Libanon, die besetzten Golanhöhen und an Syrien. Und um dieses Land soll es gehen. Medienberichten zufolge  hat Israel einen relativ heftigen Gegenangriff auf Syrien gestartet. Zuvor haben 4 syrische Raketen, zwei in den besetzten Golanhöhen und zwei in Galiläa, eingeschlagen.

Irgendwie fühlt es sich komisch an. Eigentlich ist man gar nicht involviert und dennoch ist der Konflikt so nah. Manche Menschen hier denken gar nicht so sehr darüber nach. Das kann ich gut verstehen, denn Nes Ammim ist ein friedvoller Ort. Hier spürt man vom Konflikt nicht so viel. Ab und zu wird darüber gesprochen auch schon mal diskutiert, mehr nicht. Für manche (sowohl von uns Volunteers als auch von der Bevölkerung Israels) ist es wichtig den Konflikt aussperren zu können, wenn sie wollen. Einfach das hier Sein genießen und nicht Partei für oder gegen Israel ergreifen zu müssen. Ich möchte auch nicht Partei ergreifen. Ich bin hier in Israel und mich interessiert der Konflikt, weil ich lokal betrachtet drin stecke, aus der Sicht von jeder Seite. Dazu zählt auch die Sicht der nicht Involvierten.

Doch die Suche nach den richtigen, möglichst objektiven Quellen ist schwierig. Welchen Berichten kann man glauben? Die Berichte sind so unterschiedlich, dass ich mir eigentlich gar kein richtiges Urteil bilden kann. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Anne (Samstag, 05 September 2015 23:00)

    Es ist ganz schön schwer sich eine objektive Meinung zu verschaffen, wenn nicht sogar unmöglich. Ich finde es spannend einen Konflikt, den man nur aus der Nähe gesehen hat, mal am eigenen Leib zu spüren. Im Alltag ist es gar nicht möglich immer an die mögliche Gefahr zu denken, dann würde man verrückt.

  • #2

    Brigitte und Ludwig (Dienstag, 08 September 2015 16:24)

    Liebe Esther,
    deine Berichte sind sehr interessant zu lesen.
    Wir waren vor 20 Jahren auch in Israel und können uns jetzt durch deine Fotos wieder einiges ins Gedächtnis rufen.
    Auf weitere Mitteilungen sind wir gespannt.