Was nehme ich mit und warum?

Ich muss gestehen, ich habe erst eine Nacht vor meinem Abflug gepackt. Schon allein die Frage nach dem richtigen Koffer hat mich vor eine große Herausforderung gestellt. Hier schreibe ich euch was ich mitgenommen habe bzw. ich bereue nicht mitgenommen zu haben.

Wetter

Zu aller erst gilt, wenn man wie ich ein Jahr bleibt: Im Sommer wird es warm und im Winter wird es kalt. Das bedeutet konkret: bei eurer Klamottenwahl achtet auch auf warme Kleidung. Klar wird es hier nicht so kalt wie in Mitteleuropa im Winter, dennoch wird es wesentlich kälter als im Sommer und da man sich an das Wetter gewöhnt, empfindet man auch den nicht ganz so kalten Winter als kalt. Skijacke kann zu Hausebleiben aber gefütterte Regenjacke kommt in den Koffer.

Kleidung

Superdicke Winterjacken sind trotzdem nicht nötig. Aber eine Jacke die ihr zuhause auch im Herbst anziehen würdet am besten sogar regenfest ist ratsam. Ein paar dicke Socken und eine Mütze sollten auch in den Koffer die nehmen nicht viel Platz weg und sind ein idealer Kälteschutz, da man sehr viel Körperwärme über den Kopf verliert. Ein Hut oder eine Kappe um den Kopf und das Gesicht vor Licht zu schützen sollte auch mit ins Gepäck. Ansonsten gilt, es ist warm hier und die Luftfeuchtigkeit hoch. Dünne lange Hosen neben kurzen Hosen haben sich für mich sehr bewährt. Da es in eher arabischen und orthodoxen Gegenden eher angebracht nicht ganz so viel Haut zu zeigen, empfehle ich lange dünne Kleidung. Außerdem hat lange dünne Kleidung auch den Kühlschrankeffekt, weil helle lange Kleidung die Sonne reflektiert. Ansonsten gilt, nimm Kleidung mit in denen du dich wohlfühlst und lass deine super schicken Sachen (Highheels, Silvesterkleid,…) lieber zu Hause.

Genügend Unterwäsche, Socken und Schwimmkleidung sollte natürlich auch nicht fehlen.

Schuhe

Meine Schuhe sind mir super wichtig, und zwar wegen der Sohlen. Da man hier viel läuft bewähren sich gute und bequeme Schuhe. Ich habe mitgenommen: ein paar Flip-Flops (auch zum Duschen), Trecking Sandalen (unschlagbare Sohle für meine Füße), ein paar schwarze gut besohlte Halbschuhe (für die Arbeit in der dininghall), ein paar geschlossene Halbschuhe, ein paar Sportschuhe und meine Wanderschuhe (wenn ihr Halbschuhe habt die eine Trecking Sohle haben oder sogar Wanderhalbschuhe, könnt ihr auf den „Platzklauer“ Wanderschuh auch verzichten).

Kulturbeutel

Also mein Kulturbeutel war sehr bescheiden bepackt da man alles (zum aktuellen Kurs etwas teurer als in Deutschland) auch vor Ort kaufen kann. Ansonsten habe ich eine Haut und Haar Seife dabei, Zahnpasta, Rasierer, Deo, Zahnbürste, Körpercreme, Bürste, Sonnencreme und Aftersun - Creme. Ein Nagelschneideset sollte auch noch Platz finden.

Für Mädchen:

Auf Schminke habe ich komplett verzichtet, da ich eh keine „Alltagsschminkerin“ bin und ich mir oft durch die Augen reibe. Außerdem verwischt die Schminke bei der hohen Luftfeuchtigkeit schneller. Aber wenn ihr auf eure Schminke nicht verzichten wollt, dann nehmt eure Allrounder mit (Wimperntusche, Kajal, Eyeliner und Lieblingsliedschatten). Mein Lieblings-Nagellack hat auf jeden Fall noch einen Platz im Koffer gefunden. Ich habe den Fehler gemacht so gut wie keine (Mädchen)Hygieneartikel wie Tampons und Slipeinlagen mitzunehmen. Davon sollte man so viel einpacken, dass es für die ersten 1-2 Monate reicht.

Reiseapotheke

Meine Reiseapotheke ist überschaubar. Wegen meiner Migräne habe ich ein paar Schmerzmittel dabei, das war es schon. Im Endeffekt: wenn ihr keine verschreibungspflichtigen Medikamente braucht, würde ich sowas zuhause lassen. Pflaster und Co bekommt ihr auch vor Ort.

Elektronik

Bei meinen elektronischen Geräten habe ich lange gerätzelt was ich nun mitnehmen soll und was nicht. Ich habe mich dann entschieden einen Laptop, mein Smartphone, meine Polaroidkamera (alles inklusive Ladekabel und SD Karten wie auch 2 USB Sticks) und eine Taschenlampe mitzunehmen und bin damit bis jetzt sehr zufrieden (ch habe leider keine aber mobline Musikboxen sind dort auch sehr praktisch). Viele, die sich eine israelische Simkarte kaufen, benutzen auch ein zweites (altes) Handy. Also wenn ihr eure deutsche Simkarte in eurem Smartphone lassen wollt, dann kramt das alte Nokia mal unterm Bett vor.

Dokumente

Was ihr an Dokumenten mitnehmen müsst, sollt, könnt, dürft, werdet ihr sowieso gesagt bekommen, aber hier trotzdem nochmal eine Übersicht. Ihr braucht Reisepass und ein Führungszeugnis (mit Apostille! Am besten direkt mit dem Führungszeugnis beantragen), welches ins Englische übersetzt werden muss. Ihr braucht euren Personalausweis (für den Notfall) und euren Führerschein (falls vorhanden). Wenn ihr irgendwelche Zusatzversicherungen habt, z.B. eine ADAC-Mitgliedschaft könnt ihr diese Karte auch mitnehmen. Dann braucht ihr noch ein Haus- und ein Zahnarztzeugnis, aber diese Unterlagen bekommt ihr wenn ihr angenommen werdet zugeschickt.

Geld

Dann geht es natürlich auch immer ums Geld. Nehmt am besten 2 Karten mit. Eure EC-Karte für den Notfall und eine Karte die ihr je nach Angebot und Vorlieben bei der Bank eures Verstauens für das Auslandsjahr besorgt. Ihr könnt zum Beispiel ein Postbank Konto eröffnen oder eine Kreditkarte beantragen. Hört euch am besten um, manchmal gerade im (Früh-)Sommer haben Banken auch Angebote. Was das Bargeld angeht, ist es wichtig Euros mitzunehmen, um am Flughafen in Tel Aviv zu wechseln. Ich habe damals 100€ in Schekel gewechselt und das reichte locker, um mit den Öffis bis nach Nes Ammim zu kommen (am Schabbat - Freitagabend bis Samstagabend - ist es teurer da nur Taxis fahren und die sind am Schabbat teurer). Da der Wechselkurs in Israel besser ist, lohnt es sich am Flughafen in Tel Aviv Euros in Schekel zu wechseln. (In Israel zu wechseln ist wegen dem Kurs besser als es vorab in Deutschland zu machen.) Was mir noch aufgefallen ist, ist das man oft an Automaten nicht viel Geld auf einmal abheben kann.

Tasche, Rucksack oder ...?

Schwierig war es für mich zu entscheiden, was ich an Taschen und Rucksäcken mitnehmen soll. Ich bin bis auf eine Tasche auch bis jetzt ganz zu frieden. Es lohnt sich schon einen mittelgroßen Wander- bzw. Treckingrucksack mitzunehmen. Unter mittelgroß verstehe ich 40-45 Liter. Dann einen Beutel wie zum Beispiel aus Jute oder Stoff, um einfach mal Sachen von A nach B zu transportieren wie Strandsachen und Wasserflasche oder um Kleidung zur Waschküche zu bringen. Dann habe ich noch eine Umhängtasche (bin ja auch ein Mädchen) mit Reißverschluss. Was ich noch dabei habe ist eine kleine Reise- /Sporttasche. Das hat sich nicht so bewährt. Da hätte ich lieber einen kleinen Tagesrucksack mitgenommen für Tagesausflüge u.ä..

Arbeitskleidung

Beim Packen sollte man im Blick auf die Arbeit noch folgendes beachten. Feste bzw. geschlossene Schuhe muss man in fast jeder Branche tragen. In der dininghall zum Beispiel gibt es auch eine Kleiderordnung – Schwarze Hose/ längerer schwarzer Rock, dunkle geschlossene Schuhe. Ein weißes Arbeits-T-Shirt wird vor Ort gestellt. Dennoch empfiehlt sich ein weißes Top/T-Shirt zum drunter ziehen mitzunehmen.

Sonstiges

Ansonsten habe ich noch meine Fleecedecke (extra Decken bekommt man hier aber auch) eingepackt, eine wieder verwendbare Wasserflasche, Schnur, Garn und Nähzeug, ein Kartenspiel, Sicherheitsnadeln und Schreibutensilien, wie Stifte, Feinliner, Schere, Klebstoff, Radiergummi, Block und co., haben Platz im Koffer gefunden. Was ich auf jeden Fall mitnehmen würde ist ein kleines Heft (zum Beispiel A6) in das man wichtige Notizen reinschreiben kann, auch schon vor der Abfahrt. Ich habe wichtige Adressen und Geburtsdaten aufgeschrieben und verschlüsselte Pins und Puks. Um euer Zimmer einzurichten ist es nicht verkehrt Fotos oder ähnliches mitzubringen. Dinge, womit man den Raum einrichten kann, damit man sich wohl fühlt.

Spielst du ein Instrument? Dann bring es mit! Ein Klavier und zur Zeit auch eine Gitarre gibt es hier.

Tipp

In Nes Ammim gibt es in der Waschküche auch einen Secand-Hand Schrank aus dem man sich jederzeit auch Kleidung einfach nehmen darf und das was einem selbst nicht mehr passt oder gefällt hineinlegen kann. Natürlich kann man auch Kleidung in Israel kaufen. Da Nes Ammim eine Gemeinschaft ist gibt es vieles was man sich ausleihen kann.

Es gibt auch ein paar Dinge die man getrost zuhause lassen kann. Steckdosenadapter braucht ihr in Israel nicht. Handtücher und Bettwäsche bekommt man hier so viel man braucht. Ein Wasserkocher gehört hier auch eher zum Standard. Nähzeug und Erste Hilfe Sachen gibt es hier auch. Wer natürlich ganz spezielle Sachen braucht sollte vielleicht sein eigenes mitbringen.