Jom Kippur

Vom Sonnenuntergang des 22. bis zum Sonnenuntergang des 23. Septembers feiert man hier dieses Jahr Jom Kippur, den Tag der Sühne. Nach dem jüdischen Kalender ist es der 10. Tischri 5776. Damit gehen die zehn ersten Tage des Jahres, an denen man sich in Buße übt, zu Ende. Jom Kippur ist der letzte und wichtigste Bußtag.

Diese 24 Stunden gehören zu den erstaunlichsten meines Lebens. An Jom Kippur wird gefastet, also auch nichts getrunken. Es ist ein Tag der Stille und der Buße. Essen, trinken, waschen, Schminke benutzen, Sex haben, Lederschuhe tragen ist verboten. Lederschuhe tragen deshalb, weil man an diesem Tag einen gewissen Komfort aufgeben soll.  In Israel steht sogar der komplette Verkehr  für 24 Stunden still. Es fahren weder Autos, Motorräder und Fahrräder noch öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Bahn und sogar der Flugverkehr hat Pause. Auch Theater, Geschäfte, Restaurants, Bars und Tankstellen sind geschlossen. Was fast unvorstellbar ist: es gibt kein Programm im Fernsehen und im Radio. Man kann den Fernseher zwar einschalten aber das Bild ist für 24 Stunden schwarz und auch das Radio bleibt stumm.

Wir sind in die Synagoge gelaufen- ja gelaufen bis nach Nahariya, da Autofahren ja verboten ist. Schmerzhaft, wenn man keine Lederschuhe tragen darf. Die Straßen sind tatsächlich leer. Wir konnten auf dem Hinweg auf der Straße laufen, auf dem Rückweg leider nicht mehr, da  die Sonne schon untergegangen war. Traditionellerweise hatten wir alle mehr oder weniger weiße Kleidung an.

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Kommentare: 3
  • #1

    dad cool (Mittwoch, 07 Oktober 2015 13:33)

    Schon fszinierend. Das Bild von der leeren Straße erinnert ein wenig an die Bilder aus Deutschland in den 70gern als des in der Ölkrise das Fahrverbot an Sonntagen gab ...

  • #2

    kinder oest (Dienstag, 13 Oktober 2015 16:19)

    bei uns in der Eifel friert es.wir sind neidisch auf so viel sonne.clara,matilda und henrik

  • #3

    Marie (Sonntag, 08 November 2015 13:52)

    Da hat man mal Platz zum Laufen ;)