Westbank Seminar

Drei Tage unterwegs im Niemandsland.

Als erstes fuhren wir nach Talitha Kumi in die High School und haben dort mit Volontären gesprochen, die einige von uns schon kannten. Talitha Kumi bedeutet "Mädchen steh auf" und war früher eine reine Mädchenschule und heute ist sie gemsicht. Hier gibt es auch ein Internat in dem die Kinder von Volontären betreut und unterstützt werden. Die besten Schülerinnen und Schüler haben die möglichkeit das deutsche Abitur zu machen und damit eine Tür zum Studium z.B. in Deutschland zu öffnen.

 

Danach waren wir im Refugee Camp Deheishe. Dort leben Flüchtlinge aus Israel. Das Camp ist ein Stadtteil und besteht aus feststehenden Häusern. Mohammed, welcher uns zu sich nach Hause  eingeladen hat, erzählt uns, dass er ein Flüchtling sei. Später stellt sich heraus, dass er schon hier geboren wurde und der Flüchtlingsstatus weiter vererbt wird. Die Menschen werden damit groß gezogen, dass es in Israel ein Stück Land gibt, welches eigentlich ihnen gehört. Da  Miete, Wasser und Strom von der UN bezahlt wird, ist es nun auch relativ bequem diesen Status beizubehalten und auf ein fernes Stück Land, welches man selber nie gesehen hat zu hoffen.

 

Danach waren wir bei einem Bürgermeister und hatten ein Gespräch mit einem Imam. Wir haben etwas darüber erfahren wie die Gebiete verwaltet werden und welche Entscheidungsmöglichkeiten die Stadt selber hat. Der Imam hat uns etwas über den Islam erzählt und etwas über seine 2 Frauen und 12 Kinder. Beide waren offen und haben all unsere Fragen beantwortet. Bei den Fahrten durch die Westbank fällt auf, dass überall auf den Häusern schwarze Wassertanks sind. In diesen speichern Palästinenser ihr Wasser für die Zeiten, in denen es ihnen von der isrealischen Seite abgedreht wird.

 

Im Settelment, also einem Siedlerdorf, Alon Shvut haben wir eine ganz ähnliche Geschichte gehört wie bei dem Refugee. Es ging um Land und Besitzansprüche. In diesem Land haben ja schon seine Vorvorväter gewohnt und deswegen besteht das Recht hier als Siedler zu wohnen.

 

Die nächste Station war Hebron.  Eine mächtig beeindruckende Stadt. Überall sind Wände, Mauern Zäune. Über der Stadt auf den Dächern haben sich Settler angesiedelt, die Müll, Dreck und sogar Flüssigkeiten in die Straßen der arabischen Bevölkerung werfen. Alles wurde auf den Kopf gestellt und ein friedliches Miteinander scheint nicht möglich. Hebron ist eine geteilte Stadt. Hier stehen die Gräber der drei Erzväter Abraham, Isaak Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea.

 

 Im "Tent of Nations" haben wir dann eine sehr beeindruckende arabische christliche  Familie kennengelernt. Ihr Motto ist, dass sie sich dagegen entschieden haben Feinde zu sein. Von den umliegenden Settelments und vom israelischen Militär erfahren sie viel Negatives. Das Zusammenleben wird ihnen schwer gemacht. Und obwohl ihnen  das Stück Land auf dem sie Landwirtschaft bereiben gehört und sie eien Besitzurkunde haben,  bekommen  keine Baugenemigung, weswegen sie in Zelten wohnen.

 

Am letzten Tag waren wir in Ramalla in der School of Hope. Dort hatten wir eine Führung und kamen ins Gepräch mit Schülern und Lehrern. Traurig fand ich, dass es einen Schüler gab, der zwar eine Geburtsurkunde aber keinen Pass besitzt. Und da sich keine Behörde verantwortlich fühlt hatte er, wegen des fehlenden Passes, keine Möglichkeit an der  Klassenfahrt nach Europa teilzunehmen.

 

 Der Abschluss des study trips bestand dann aus einem Gespräch mit dem German Representative Office, was eine Art Botschaft in den Palästinensergebieten ist. Da aber Palästina nicht als Staat anerkannt wird, hat das Office fast alles was eine Botschaft hat, außer dem Namen Botschaft.

 

Somit enden drei spannende und aufregende Tage in der West Bank. Ich muss zugeben, dass man je mehr Informationen ma erhält desto verwirrter wird man hier und desto mehr neue Fragen stellen sich mir.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    dad cool (Freitag, 06 Mai 2016 13:57)

    das man einen Flüchtlingsstatus vererben kann finde ich schon irgendwie strange . . .

  • #2

    ☺klick hier☻ (Montag, 09 Mai 2016 13:27)

    ↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑↑

  • #3

    ☺klick hier☻ (Montag, 09 Mai 2016 13:37)

  • #4

    Marie (Dienstag, 10 Mai 2016 10:43)

    Wow, das ist echt viel. Ich finde es sehr cool sich einfach zu weigern Feinde zu sein :)