Pessach

Vom Sonnenuntergang des 22. bis zum Sonnenuntergang des 30. April feiert man hier dieses Jahr Pessach. Nach dem jüdischen Kalender ist es der 15.- 22. Nissan 5776.

Pessach ist etwas ganz beonderes. Man übersetzt es oft mit "Fest der ungesäuerten Brote". D.h. neben vielem anderen isst man an Pessasch keine Produkte die gären (Chamez) bzw. Gärstoffe wie Hefe oder Backpulver enthalten, aber auch keine Produkte, die Getreide enthalten (also auch kein Bier wegen Hefe und Malz). Wörtlich übersetzt heißt Pessach:  vorbeischreiten oder verschonen. Und hier wären wir schon bei den Wurzeln des Festes: dem Auszug aus Ägypten.  Man liest und erinnert sich an diesen Teil der jüdischen Geschichte: Die 10 Plagen, um den Pharao zu bewegen das Volk ziehen zu lassen. Es soll kein Sauerteig mehr im Haus sein, das Volk soll ungesäuertes Brot essen, die Türpfosten mit Schafblut bestreichen, damit sie verschont bleiben. Und dann die Aufforderung: "Und wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr geben wird, wie er gesagt hat, so haltet diesen Brauch. Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden "Was habt ihr da für einen Brauch?", sollt ihr sagen "Es ist das Passahopfer des Herrn..." (2. Mose2, 25ff). Und heute? Zur Vorbereitung für Pessach wird das ganze Haus gründlich geputzt. Alle Nahrungsreste werden entfernt. Frühjahrsputz der besonderen Art.  Alles muss blitzeblank sein. Nirgends darf auch nur ein Krümel Chamez zu finden sein. Schränke werden ausgewaschen und Schubladen gereinigt. Also Hausputz en gros. Das gilt auch für unser Hotel und bedeutet Arbeit - viel Arbeit. Selbst alles Geschirr muss auf besondere Art gereinigt werden. 

Traditionell geht man mit einer Feder und einer Kerze in alle Ecken des Hauses und feget mit der Feder jeden noch so kleinen Brotkrümel weg. Wir durften mit Zahnbürsten und Spachtel die Stühle im Hotelspeisesaal reinigen. Was ein Spaß. Es wurde aber auch viel repariert und verschönert- extra für Pessach.

Die Pessachfeier beginnt mit dem Sederabend, der nach einer bestimmten Ordnung abläuft und an dem auf einem Teller ganz bestimmte Speisen sind, die an den Auzug aus Ägypten erinnern. Es ist auch eine Familienfeier und die Kinder haben eine ganz beondere Rolle, indem sie nach dem Ursprung der Feier fragen. Es wird Wein getrunken, gesungen und zum Abschluss gerufen: "Nächstes Jahr in Jerusalem!"

Auch wird während der Pessachtage nicht so viel gearbeitet, aber es wird  nicht so streng gesehen wie am Shabbat, da Pessach unter der Woche keinen Shabbatstatus hat. So darf z. B. gekocht werden.

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Kommentare: 1
  • #1

    Marie (Mittwoch, 01 Juni 2016 18:10)

    Was ein Aufwand ... Ich glaube wir feiern auch mal Pessach hier und du darfst uns beim Reinigen und Reparieren helfen :P