Reise an die Westküste

Eigentlich wollen wir nach Meggido.

Nun, Rochus und ich machen eine Reise zu zweit. Wir wollen unter anderem nach Meggido. In etwas weniger als einem Monat ist meine Zeit als Volontärin in Nes Ammim vorbei und es gibt noch ein paar Orte, die ich sehen möchte, bevor ich gehe. Meggido steht sehr weit oben auf der Liste.

Wir trampen erstmal nach Caeserea. Naja eigentlich kommen wir in Caeserea Maritime an. Ein jüdisches Rothschild-Dorf. Man hat das Gefühl in einer amerikanischen "Reichenvorstadt" zu sein. Hier sehen wir viele Menschen, die in teuren und unpraktisch aussehenden Jogginganzügen ihrem Laufsport frönen und immer mit dabei ihre Hündchen im Täschchen. Die Straßen sind für Israels Verhältnisse sehr sauber. Wir stiefeln durch den Ort mit unseren Wanderrucksäcken. Eigentlich müssen wir ins Dorf nördlich von hier aber zwischen diesen Dörfern ist eine graue Fläche. Für uns sieht das so aus als könnte man da einfach entlang gehen. Am Ende von Caeserea Maritime sind aber nur noch  Sand und Gestrüpp. Nachdem wir da durch gestiefelt sind, stehen wir vor einem Deich. Wir klettern hoch und bleiben erstaunt stehen, drehen uns wieder um, gucken zurück, dann gerade aus, dann wieder zurück. Wir stehen tatsächlich in der Mitte zweier Dörfer, die wohl unterschiedlicher kaum sein können. Hinter uns ein reiches sauberes Dorf mit Grünanlagen und jede Menge Überwachungskameras. Und vor uns liegt Jisr az Zarqa ein armes arabisches Dorf mit Müllbergen am Rand. Wir sehen einen bellenden Hund, angekettet im Hof, sanierungsbedürftige Gebaüde und alte Autos. Wir klettern runter. Über kleine Gassen, da wir von keiner offizellen Straße kommen, gehen wir Richtung Zentrum. Wir gehen über einen Hof. Kinder laufen mit Spielzeugwaffen herum. Es ist Ramadan und bereits nach Sonnenuntergag. Die Strßen sind voll. Das ganze Dorf scheint auf der Straße zu sein. Wir suchen unser Hostel irgendwo in diesem Dorf. Die Karte aus dem Internet ist hilfreicher als sie auf dem ersten Blick aussieht. Wir werden freundlich wilkommen geheißen. Zwar musste aufgrund fehlender gemeinsamer Sprache viel mit Händen und Füßen kommuniziert werden, aber mit Gedlud und Fantasie von beiden Seiten wird alles ausreichend geklärt.

Wir verlassen das Hostel, um noch ein paar Einkäufe zu erledigen und haben prompt eine kleine Teigsüßspeise geschenkt bekommen. Am Abend sitzen wir noch bei einer Shisha und einem Tee in einem Café mit einem weiteren Gast des Hostels. Ich bin die einzige Frau dort, was eher untypisch ist.

Am nächsten Tag machen wir uns auf nach Caeserea und machen eine Wanderung am Strand entlang. Ein wunderschöner Strand. Die Srecke war rund 8km über den Sand bei herlichem Sonnenschein. Wir lassen es uns nicht nehmen und kühlen uns erstmal im Mittelmeer ab. Anschließend erreichen wir unser Ziel: die Ausgrabungen Caesereas. Wir entdecken den kostenfreien Teil des Nationalparks und schauen uns Spuren längst vergangener Zeiten an. Der Tag vergeht recht schnell und wir verbringen den Abend und die Nacht am Strand.

Am Morgen versuchen wir uns erstmal vom ganzen Sand zu befreien. Von einer Strandübernachtung hat man meistens noch Wochen später   etwas. Dieser Sand ist einfach überall.

Wir machen uns auf zur Busshaltestelle. Auf nach Tel Aviv. Bevor wir zurück fliegen stehen Tel Aviv und Jerusalem nochmal auf der Liste. Tel Aviv ist als erstes dran. Mit dem Bus fahren wir direkt zum ZOB und von da aus zu Fuß zum Hostel. Zum Glück haben wir noch einen Platz in meinem Lieblings Tel Aviv Hostel bekommen. Es gibt zwar viele gute Hostels in Tel Aviv, aber dort fasziniert mich die Atmosphäre.

Wir verbringen unsere Zeit in Tel Aviv vor allem mit Entspannen und durch die Stadt schlendern. Wir gehen mehr als einmal über den Carmel Markt um letzte "Israelische Einkäufe" zu erledigen. Wir schlendern durch Jaffas Straßen und genießen den Blick aufs Meer von Jaffas Hafen. Einen Spaziergang über den Rothschildboulevard und hier und da Schaufenster schauen ist auch drin. Wir genießen unsere zwei Tage Tel Aviv.

Dann geht es noch ein wenig weiter in den Süden. In einen Vorort von Tel Aviv. Wir wurden herzlichst von einer Leserin meines Blogs zu einem Besuch eingeladen und empfangen. Es war ein einzigartige Begegnung.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0