Zwischenseminar

Das Neue Jahr startet mehr oder weniger mit unserem Zwischenseminar. Zu diesem wurden Volontäre aus Jerusalem, Palästina und Jordanien geladen. 5 Tage werden wir nun gemeinsam verbringen und ich bin sehr gespannt auf die Geschichten der anderen Volontäre. Nun sind quasi wir 9 Mädels die Nes Ammicas aus dem IJFD (Internalen Jugend Freiwilligendienst) die Gastgeber.

Tag 1: Das klassische Kennenlernen. Ich muss gestehen, dass ich diese pädagogische Kennenlern- Phase mit Spielchen aus der Trickkiste nach 7 Jahren Jugendarbeit schon dezent nervig finde (und ich war nicht die einzige). Dennoch ist die Gruppe neugierig auf die jeweils anderen. Das Seminar findet dieses Jahr in Nes Ammim statt.  Rainer, unser Studienleiter,  macht mit  uns eine ausführliche Tour über das Gelände, wo sogar das ein oder andere Neue für uns Nes Ammimicas dabei war.

Wir stellen nun alle unsere Einsatzorte vor. Spannend was die anderen so machen und erleben. Manche von ihnen werden wir mit unserem Studienprogramm auch an ihren Einsatzorten besuchen.

Am Abend treffen wir uns alle zu einem Gespräch mit Avner Shai unter dem Thema: "Was ich immer schon einmal einen israelischen Patrioten fragen wollte".

Tag 2: Es geht früh los in den Kibbuz Mischmar HaEmeq. Dort treffen wir eine Friedensaktivistin, die bei Givat Haviva, einem jüdisch-arabischen Zentrum für Frieden, arbeitet. Sie führt uns durch ihren Kibbuz und erzählt uns von dem Leben dort und ihrer Arbeit. Wir fahren mit ihr zur Mauer, die Israel und Palästina voneinander trennt. Wir überqueren die "Greenline", welche eigentlich die Grenze sein sollte und sehen erst später die Mauer, die an vielen Stellen kilometerweit in palästinensisches Gebiet gebaut wurde. Auf diesem Gebiet sind Settelments also Siedlungen, in denen meist Ultraorthodoxe, radikale oder "Überpatrioten" wohnen. Vereinzelt findet man auch Sielder die dort leben, weil es einfach wesentlich günstiger ist als in Israel. Da dort diese Siedlungen in Palaestina stehen, hat man einfach die Mauer erst dahinter gebaut.

Der Abend wird dann mit einer Reflexion abgeschlossen und klingt mit einem kleinen Barevening aus.

Tag 3: Wir machen uns auf in die Hafenstadt Haifa. Dort besuchen wir die "Sister of Nazareth School". Dies ist eine arabische Schule und wir hatten die Gelegenheit, sowohl die Schule als auch die Schüler kennen zu lernen. Das Schulsystem in Israel ist ein wenig zwei geteilt, da es jüdische und arabische Schulen gibt und man als der jeweils anderen Ethnie Angehöriger nicht auf die jeweils andere Schule geht. Es gibt in Israel nur eine handvoll sogenannte Hand in Hand Schulen (Grundschulen), die gemischt sind. Die Schule in Haifa hat eine super Abschlussquote und wirkt sehr modern und einladend (insofern eine Schule einladend sein kann).

Danach fahren wir zu Rabbi Or einem guten Freund Nes Ammims. Seine Lectures sind immer sehr beliebt und er war ein gern gesehener Gast auf unserer Weihnachtsfeier. Er erzälht uns über sich, seine Arbeit und das Judentum in Israel. Das ist vielfältig und kompliziert, da es das Judentum eigentlich nicht gibt, sondern es gibt viele Formen des Judentums. 

Gefüllt mit vielen Eindrücken, Tee, Kaffee und Keksen, mit denen man hier überall gefüttert wird, fahren wir zurück. Dort reflektieren wir den Tag und lassen ihn wie gestern mit einem kleinen Barevening ausklingen.

Tag 4: Wir erkunden die Nachbarschaft Nes Ammims. Ich mus gestehen für uns war es ein wenig langweilig, da wir dies bereits gemacht haben und dort natürlich auch des öfteren unterwegs sind. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann konnt ihr meine älteren Beiträge dazu hier und hier finden.

Heute beginnt die Reflexion über unsere Einsatzorte und unsere bisherige Arbeit dort. Ich mag Nes Ammim und finde, die Gründer waren richtige Pioniere. Die Idee, die dahinter steckt ist faszinierend und unterstützenswert. Dennoch finde ich, dass in Nes Ammim, was die Organisation und die Strukturen der Volonteerscommunity angeht, einiges schief läuft. Auch empfinde ich die Zusammenarbeit mit dem Hotel öfter holprig und schwieriger als nötig. 

Tag 5: Und so beginnt schon der letzte Tag unseres Seminars. Nach einer ausführlichen Reflexion heißt es sich verabschieden. Viel Zeit bleibt nicht, da manche noch eine relativ lange Heimreise vor sich haben.

Alles in allem war das Seminar ganz gut, ab und zu ein wenig holprig. Dennoch habe ich mich sehr gefreut, dass ich so viele neue und interessante Menschen kennen lernen und an so vielen spannenden Ausflügen teilnehmen durfte.

Falls das jemand der anderen Volontäre liest,  fühlt euch herzlichst gegrüßt.

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Kommentare: 2
  • #1

    dad cool (Sonntag, 28 Februar 2016 16:47)

    Das bild von den bahai Gärten ist toll. Durch die drei unterschiedlichen Lichtzonen sieht es fast aus wie eine zeichnung in einem sehr guten Comic

  • #2

    Marie (Montag, 07 März 2016)

    Stimmt. Das Bild darüber sieht auch ziemlich gut aus :)